Porträt des Nationalparks Bayerischer Wald:
Der Nationalpark Bayerischer Wald wurde am 7. Oktober 1970 als erster deutscher Nationalpark feierlich eröffnet.
Am 1. August 1997 wurde der Nationalpark um 11 000 Hektar bis nach Bayerisch Eisenstein erweitert. Er ist mit 24.000 Hektar der größte deutsche Waldnationalpark. Staatsminister Dr. Hans Eisenmann hat mit seinem vielzitiertem Ausspruch: „Ein Urwald für unsere Kinder und Kindeskinder“ dem Nationalpark die Leitidee „Natur Natur sein lassen“ vorgegeben. Seine Entscheidung, nach dem Gewittersturm im August 1983, die Windwurfflächen in der damaligen Reservatszone des Nationalparks nicht aufzuarbeiten, sondern der natürlichen Waldentwicklung zu überlassen, stellte noch in seiner Amtszeit die Weichen für die Naturwaldentwicklung im Nationalpark.
Bayerischer Wald – bei diesem Namen tauchen Bilder eines nahezu unendlichen Waldmeeres vor dem inneren Auge auf, wie es von Adalbert Stifter beschrieben und von Reinhold Koeppel gemalt wurde, weltverlorene Waldeinsamkeit dunkel und geheimnisvoll.
Die faszinierende Wirkung des Begriffes Nationalpark als Leitbild einer Sehnsucht nach unberührter Natur ist vielen Menschen durch unzählige Fernsehberichte über außereuropäische Nationalparke bekannt. Allzu oft wird dabei das Bild eines grünen Paradieses, einer nahezu idealen heilen Welt, in die der Mensch mit seinen störenden Händen nicht eingreift, vermittelt.
Es war und ist ein mühsamer Lernprozess für Nationalparkmitarbeiter, Einheimische und Besucher des Nationalparks Bayerischer Wald, zu erkennen und zu akzeptieren, dass die Natur diese menschliche Vorstellung, dieses Bild einer Naturwaldvision, mit harter Hand beiseite gefegt hat. Der Wald im Nationalpark Bayerischer Wald geht seinen eigenen Weg, nicht vorhersehbar, vielfältiger als vorstellbar, und immer wieder überraschend neu.
Dieser Nationalparkwald zeigt ein wahrhaft unabhängiges, selbstbewusstes Leben, er zeigt seine Vergänglichkeit und das neue Werden und offenbart gerade darin seine von uns unabhängige Eigenständigkeit. Windwurf , Borkenkäfer, Schneebruch, Rotwild, Luchs und Wolf , Weidenröschen und Soldanelle, Zunderschwamm, Zusammenbruch und undurchdringliche junge Waldwildnis, all dies ist dem Wald nicht fremd, sondern gerade dies ist der wilde Wald im Nationalpark.
Staunend, erschrocken, verunsichert stehen wir Menschen diesem Wald gegenüber, tasten uns an ihn heran, lernen, uns auf ihn einzulassen, ihn zu verstehen und zu begreifen. Schritt für Schritt folgt so unser eigener Entwicklungsprozess der Entwicklung des Waldes, suchend und lernend.
Wenn wir alle unsere Sinne öffnen für diesen wilden Wald im Herzen Europas, beginnt er, eine ganz besondere Faszination auszustrahlen. Er zeigt uns die Vielfalt seiner Ausdrucksmöglichkeiten, seiner eigenständigen Farben- und Formensprache, Endlichkeit und Unendlichkeit dieser Waldnatur werden sichtbar, erlebbar und verstehbar. Der Nationalpark wird damit zu einer Herausforderung an alle, die diesen Wald besuchen und kennenlernen wollen.
Der Nationalpark Bayerischer Wald
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten Ihren Urlaub im Sommer wie im Winter optimal zu gestalten – sei es beim Wandern, Skilaufen, beim Besuch der Tier-Freigelände oder der Informations- und Erlebniszentren. Der Nationalpark und seine zahlreichen Besuchereinrichtungen bieten für jedes Wetter ein umfangreiches Programm.
Besuchereinrichtungen
- Besucherzentrum Hans-Eisenmann-Haus
- Besucherzentrum Haus zur Wildnis
- Waldgeschichtliches Museum in St. Oswald
- Infostellen
- Tier-Freigelände im NP-Zentrum Lusen
- Tier-Freigelände im NP-Zentrum Falkenstein
- Rothirschgehege in Scheuereck
- Pflanzen- und Gesteins-Freigelände
- Waldspielgelände
- Bildungseinrichtungen
Kontakt:
Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald
Freyunger Straße 2
D-94481 Grafenau (Germany)
Tel: 0049 (0)8552 / 96000
Fax: 0049 (0)8552 / 9600100
Email: [email protected]
www.nationalpark-bayerischer-wald.de
Besucherzentrum Hans-Eisenmann-Haus im Nationalpark Bayerischer Wald
Besucherzentren sind weltweit ein wichtiger Bestandteil von Nationalparken. Das Hans-Eisenmann-Haus, benannt nach dem früheren Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Dr. Hans Eisenmann, verst. 1987, ist das Besucherzentrum im Nationalparkzentrum Lusen in Neuschönau.
An der Informationstheke können Sie sich mit Informationsmaterial versorgen und sich von den fachkundigen Mitarbeiterinnen über das gesamte Angebot des Nationalparks Bayerischer Wald informieren und beraten lassen. Ein Geländerelief ermöglich eine erste Orientierung, zeigt die Lage der Besuchereinrichtungen und vermittelt die Waldgesellschaften im Inneren Bayerischen Wald.
Das Hans-Eisenmann-Haus ist für Ihren Besuch erste Anlaufstelle, die Mitarbeiterinnen an der Informationstheke geben fachkundige Auskünfte und beraten individuell. Tonbildschauen und Filme über den Nationalpark und über die Natur sowie Ausstellungen zum Thema “Ökosystem Wald” vermitteln die Bedeutung und die Philosophie des Nationalparks.
Die Bücherei mit über 3500 Naturbüchern lädt besonders an Schlechtwettertagen zum Schmökern und verweilen ein. Auch Kinder finden hier ihr eigenes “Reich”. Der Erlebnisraum lüftet auf eigene Art “Geheimnisse” der Natur. Der Nationalparkladen bietet anspruchsvolle Mitbringsel und Fachliteratur und wird von der Bund Naturschutz Service GmbH betrieben.
Gruppen können sich gerne für eine individuelle Führung im Hans-Eisenmann-Haus anmelden.
Auch für Veranstaltungen aus dem Veranstaltungsprogramm– Sommer-/Winterhalbjahr – werden Anmeldungen entgegengenommen.
Öffnungszeiten: Ganzjährig täglich von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr, Zweite Novemberwoche bis einschließlich 25. Dezember geschlossen, Eintritt frei!
Besucherzentrum Haus zur Wildnis im Nationalpark Bayerischer Wald
Das Besucherzentrum Haus zur Wildnis im Falkenstein-Gebiet wurde am 4. August 2006 eröffnet.
Wie das Besucherzentrum Hans-Eisenmann-Haus bei Neuschönau im Rachel-Lusen-Gebiet, informiert das Haus zur Wildnis seine Gäste über die Nationalparke Bayerischer Wald und Šumava sowie die umgebende Region beiderseits der Landesgrenze. Die Entwicklung der Nationalparkwälder hin zur Wildnis steht dabei im Mittelpunkt.
Das Haus zur Wildnis ist mit seinem vielfältigen Angebot ein ideales Ausflugsziel für die gesamte Familie: der Fußweg zum Haus zur Wildnis führt durch ein Tier-Freigelände mit Steinzeithöhle, Wildpferd, Urrind, Wolf und Luchs.
Im Besucherzentrum erwarten den Besucher verschiedene Ausstellungen, ein großes 3D-Kino, ein Spielraum, der Nationalpark-Laden sowie die Nationalpark-Gastronomie.
Aktuelle Veranstaltungstermine im Haus zur Wildnis finden Sie im Veranstaltungskalender des Hauses.
Öffnungszeiten: Vom 26. Dezember bis einschließlich 31. März täglich von 9.30 Uhr bis 17.00 Uhr, Vom 01. April bis einschließlich erster Novemberwoche täglich von 9.30 Uhr bis 18.00 Uhr, zweite Novemberwoche bis einschließlich 25. Dezember geschlossen, Eintritt frei!
Waldgeschichtliches Museum St. Oswald im Nationalpark Bayerischer Wald
Öffnungszeiten: Die Nationalparkinformation ist täglich (Mo-Fr von 8:30-17:00 Uhr) geöffnet.
Kontakt:
Informationsstelle Waldgeschichtliches Museum St. Oswald
Klosterallee 4
D-94568 St. Oswald (Germany)
Tel: 0049 (0)8552 / 974889-0
Fax: 0049 (0)8552 / 974889-9
E-Mail: [email protected]
Infostellen im Nationalpark Bayerischer Wald
Informationsstelle Bayerisch-Eisenstein des Nationalpark Bayerischer Wald
Im Infozentrum Grenzbahnhof Eisenstein erhalten Sie Informationen über den Nationalpark Šumava, den Nationalpark Bayerischer Wald, das Landschaftsschutzgebiet Šumava und den Naturpark Bayerischer Wald. Sie gewinnen einen Überblick über die Region zwischen Donau und Moldau, können einen Wassertropfen auf seiner Reise durch diese Region begleiten, eine Modelleisenbahn selbst steuern und dabei spielend die Sprache des Nachbarlandes kennen lernen. Darüber hinaus erfahren Sie Spannendes über die Entstehungsgeschichte des Bahnhofes und die Bahnlinie zwischen Plattling und Klatovy und erhalten Einblick in die Arbeit grenzüberschreitender Organisationen, in die Energieversorgung der Einrichtung mit erneuerbaren Energien und vieles Andere mehr.
Öffnungszeiten: Di – So, Feiertage von 9.30 bis 16.30 Uhr
Kontakt:
Bayerisch Böhmisches Informationszentrum
für Natur- und Nationalparke
Bahnhofsstrasse 54
D-94252 Bayerisch Eisenstein (Germany)
Tel: 0049 (0)9925 / 902430
Fax: 0049 (0)9925 / 902431
Email: [email protected]
Informationsstelle im Naturparkhaus Zwiesel vom Nationalpark Bayerischer Wald
Auch im Informationshaus des Naturparks Bayerischer Wald e.V. wird der Besucher über den Nationalpark Bayerischer Wald informiert. Von geschultem Personal werden hier unter anderem die Unterschiede zwischen Nationalpark und Naturpark erklärt.
Das als „Nullheizenergiehaus“ konzipierte Gebäude wird ganzjährig mit Sonnenenergie geheizt. Die Dauerausstellung gliedert sich in einen naturkundlichen Teil und einen Bereich mit Informationen zur Energietechnik des Hauses. Ein Vortragsraum und ein kleiner Laden komplettieren das Angebot. Im Obergeschoss des Hauses ist die Naturpark-Geschäftsstelle untergebracht.
Öffnungszeiten: Di – So, Feiertage 9.30 – 16.30 Uhr
Kontakt:
Informationsstelle im Naturparkhaus Zwiesel
Info-Zentrum 3
D-94227 Zwiesel (Germany)
Tel: 0049 (0)9922 / 802480
Email: [email protected]
Informationsstelle Spiegelau vom Nationalpark Bayerischer Wald
In den renovierten Räumen der ehemaligen Sägewerksschule betreibt die Gemeinde Spiegelau das Tourismusbüro und eine Nationalpark-Informationsstelle. Darüber hinaus gibt es im Obergeschoß Ausstellungen über die legendäre Waldeisenbahn und über die Ortsgeschichte von Spiegelau sowie eine Präsentation alter Fotos.
Öffnungszeiten:
30.06. – 13.09.:
Mo – Do 8.00 – 17.00 Uhr ,
Fr 8.00 – 15.30 Uhr,
Sa 9.00 – 11.00 Uhr,
14.09 – 29.06.:
Mo – Do 8.00 – 12.00 und 13.00 – 17.00 Uhr, Fr 8.00 – 12.00 und 13.00 – 15.30 Uhr
Kontakt:
Informationsstelle Spiegelau
Konrad-Wilsdorf-Straße 1
94518 Spiegelau
Tel: 0049 (0)8553 / 9600-17
Fax: 0049 (0)8552 / 9600-42
Informationsstelle St. Oswald vom Nationalpark Bayerischer Wald
Öffnungszeiten: Die Nationalparkinformation ist täglich (Mo-Fr von 8:30-17:00 Uhr) geöffnet.
Kontakt:
Informationsstelle Waldgeschichtliches Museum St. Oswald
Klosterallee 4
D-94568 St. Oswald (Germany)
Tel: 0049 (0)8552 / 974889-0
Fax: 0049 (0)8552 / 974889-9
Email: [email protected]
Informationsstelle Mauth vom Nationalpark Bayerischer Wald
Im ehemaligen Forstamtsgebäude in Mauth betreiben die Nationalparkverwaltung und die Gemeinde Mauth gemeinsam eine Nationalpark-Informationsstelle und das Tourismusbüro.
Neben der Basisinformation über den Nationalpark Bayerischer Wald wird dem Besucher hier eine Ausstellung über die Geschichte und die Bedeutung der Trift auf dem Reschwasser präsentiert. Für Kinder gibt es neben einer Bücherecke einen eigenen Erlebnisraum. Ein Wechselnde Kunstausstellungen im Filmsaal ergänzen das Angebot.
Öffnungszeiten: Mo – Fr 9.00 – 12.00 Uhr, 12.30 – 17.00 Uhr, Samstag geschlossen, Sonn- und Feiertage 9.00 – 12.00 Uhr
Kontakt:
Informationsstelle Mauth
Mühlweg 2
D-94151 Mauth (Germany)
Tel: 0049 (0)8557 / 9738-38
Fax: 0049 (0)8557 / 9738-39
Informationsstelle Frauenau vom Nationalpark Bayerischer Wald
Die Infostelle Frauenau befindet sich im neu eröffneten Glasmuseum in Frauenau. Neben einer einmaligen Glaspräsentation und dem Tourismusbüro der Gemeinde wird in einem eigenen Raum eine Dauerausstellung zum Thema Schachten und Filze gezeigt.
Exponate, Texte und Filme zur Geschichte der Waldweide und der Schachten, der Flora und Fauna des Gebietes sowie zur Entstehung der Hochmoore bieten dem Besucher allerlei Wissenswertes.
Schaurig wird es, wenn der in einem Moorsee hausende „Sumpfnickel“ die Geschichte über die „Derwische im Rachelmoor“ erzählt.
Über ein interaktives Geländemodell lassen sich außerdem eine Menge interessanter Informationen über den Inneren Bayerischen Wald mit seinem Nationalpark abrufen.
Öffnungszeiten: Mo- Fr. 09.00 bis 17.00 Uhr, Sa – So 10.00 bis 16.00 Uhr
Kontakt:
Informationsstelle Frauenau
Am Museumspark 1
D-94258 Frauenau (Germany)
Tel: 0049 (0)9926 / 941020
Tier-Freigelände im NP-Zentrum Lusen im Nationalpark Bayerischer Wald
Der Nationalpark Bayerischer Wald ist, wie viele andere Nationalparke Europas und weltweit, durch ausgedehnte Wälder geprägt. Anders als in der offenen Landschaft bietet sich hier dem Besucher bei einer Wanderung nur höchst selten die Gelegenheit den heimlichen Schwarzstorch oder den perfekt getarnten Luchs zu beobachten.
Die Haltung von Wildtieren in Gehegen ist zwar keine unmittelbare Naturschutzaufgabe des Nationalparks. Doch bereits im Grundsatzbeschluß zur Errichtung des ersten deutschen Nationalparks wurde festgelegt, dass Großgehege zur Präsentation bedeutender Tierarten des Waldgebirges als Besucherattraktion einzurichten seien.
Was gibt es zu sehen:
Eingebettet in eine vielgestaltige Waldlandschaft wurden am Rande des Nationalparks zwischen den Ortschaften Neuschönau und Altschönau einer Fläche von rund 250 Hektar Zug um Zug 16 Großgehege und Volieren errichtet und zum Tierfreigelände im Nationalparkzentrum Lusen zusammengefaßt. Hier leben aktuell 36 verschiedene Vogel- und Säugetierarten aus der heimischen Tierwelt. In den geräumigen Landschaftsgehegen (reine Gehegefläche ca. 40 Hektar) mit naturnahen Lebensraumkulissen können die Bewohner nach ihrem arteigenen Tagesrhythmus leben – Laufen, Klettern, Baden, Schlafen und sich auch einmal total zurückziehen.
Wie plane ich meinen Besuch:
Bevor Sie zu einer Wanderung durchs Tierfreigelände aufbrechen, empfehlen wir Ihnen sich am besten im Besucherzentrum „Hans Eisenmann-Haus“ aktuell zu informieren. Hier erhalten Sie von geschulten Personal Empfehlungen zu Führungsangeboten und eine individuelle Beratung, wie Sie Ihren Besuch optimal gestalten können.
Zugang:
Der Hauptzugang liegt am Parkplatz P1 (Kreuzstraße) unweit des Besucherzentrums „Hans Eisenmann-Haus“ bei Neuschönau. Weitere Zugänge befinden sich an den Parkplätzen bei Altschönau und an der Böhmstraße. Der Eintritt in das Tierfreigelände ist frei, die Parkplätze sind gebührenpflichtig!
Sie erreichen die Parkplätze und Eingänge zum Tierfreigelände entweder mit dem Auto, in der Urlaubssaison vom 15. Mai bis 4. November mit dem Bus (sog. Igel-Bussystem in der Nationalparkregion), mit dem Fahrrad und von den nahgelegenen Ortschaften aus auch zu Fuß.
Besuchszeiten:
Das Tierfreigelände ist ganzjährig und stets frei zugänglich (Tag und Nacht), im Winter geräumt und gestreut! Die Besucherwege sind sehr gut beschildert und auch für Kinderwägen und Rollstühle geeignet.
Tier-Freigelände im NP-Zentrum Falkenstein im Nationalpark Bayerischer Wald
Der Nationalpark Bayerischer Wald ist, wie viele andere Nationalparke Europas und weltweit, durch ausgedehnte Wälder geprägt. Anders als in der offenen Landschaft bietet sich hier dem Besucher bei einer Wanderung nur höchst selten die Gelegenheit die dämmerungsaktiven Eulen oder den perfekt getarnten Luchs zu beobachten. Die Haltung von Wildtieren in Gehegen ist zwar keine unmittelbare Naturschutzaufgabe des Nationalparks. Im Grundsatzbeschluß zur Erweiterung des Nationalparks Bayerischer Wald im Jahr 1997 wurde festgelegt, daß attraktive Großgehege zur Präsentation bedeutender Tierarten des Waldgebirges als Besucherattraktion einzurichten seien.
Wie plane ich meinen Besuch:
Bevor Sie zu einer Wanderung durchs Tierfreigelände aufbrechen, empfehlen wir Ihnen sich am besten im Servicegebäude am Besucherparkplatz aktuell zu informieren. Hier erhalten Sie von geschultem Personal Empfehlungen zu Führungsangeboten und eine individuelle Beratung, wie Sie Ihren Besuch optimal gestalten können.
Zugang:
Der Hauptzugang liegt am Besucherparkplatz an der B 11, unweit des Informationszentrums „Haus zur Wildnis“ bei Ludwigsthal. Der Eintritt in das Tierfreigelände ist frei, der Parkplatz ist gebührenpflichtig!
Sie erreichen den Parkplatz und Eingang zum Tierfreigelände II bequem mit Bahn und Bus (in der Urlaubssaison vom 15. Mai bis 4. November in kurzem Takt mit dem sog. Falkensteinbus in der Nationalparkregion), mit dem Auto, mit dem Fahrrad und von den nahgelegenen Ortschaften aus auch zu Fuß.
Besuchszeiten:
Das Tierfreigelände ist ganzjährig und stets frei zugänglich, im Winter geräumt und gestreut! Die Besucherwege sind sehr gut beschildert und auch für Kinderwägen und Rollstühle geeignet.
Rothirschgehege in Scheuereck im Nationalpark Bayerischer Wald
Das im Oktober 2007 nach Kompletterneuerung wiedereröffnete Rothirschgehege bei Scheuereck mit einer Fläche von 9 Hektar bietet Naturerlebnisse der besonderen Art. Auf einem 300 Meter langen mitten durch das Gehege angelegten Wanderweg und zwei Aussichtsplattformen mit Sitzgruppen können Sie im Sommerhalbjahr die Tiere hautnah erleben. Eine überdachte Aussichtskanzel an der Winterfütterung bietet selbst bei schlechtem Wetter zusätzlich optimale Möglichkeiten, unsere derzeit größte heimische Säugetierart vor naturnaher Waldkulisse beobachten.
Ein Besuch lohnt sich zu jeder Jahreszeit! Besonders spannend die Zeit der Hirschbrunft, die gewöhnlich Ende September/Anfang Oktober ihren Höhepunkt erreicht.
Das Rothirschgehege, seit Jahrzehnten Markenzeichen von Scheuereck mit der nahegelegenen Waldgaststätte, kann in der Zeit vom 10.05. – 31.10. im Stundentakt auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Falkenstein-Bus der Fa. Lambürger) erreicht werden. Es ist Ausgangspunkt und neuer Bestandteil des von der Nationalparkverwaltung organisierten Führungsprogramms.
Pflanzen- und Gesteins-Freigelände im Nationalpark Bayerischer Wald
Wie ist unsere Erde entstanden? Wie haben sich die Gebirge aufgefaltet? Wie entstehen und zerfallen Gesteine? Wie entstehen Böden? Welche Gesteine finden wir speziell im Nationalpark Bayerischer Wald?
Antworten auf diese Fragen gibt das Gesteins-Freigelände im Umgriff des Besucherzentrums „Hans-Eisenmann-Haus“ . Es bietet einen Einstieg in die Geologie dieser Region.
Waldspielgelände im Nationalpark Bayerischer Wald
Frei nach dem Motto „Spielend die Natur begreifen“ bietet das Waldspielgelände Spiel- und Naturerlebnis für die ganze Familie. In diesem 50 ha großen, parkartig angelegten Waldgebiet erwarten Sie Spielplätze, ein Naturerlebnispfad und eine Waldwiese mit Grillplatz. Zahlreiche Veranstaltungen für Kinder und Familien werden hier angeboten. Ausgangspunkt ist der Parkplatz Waldspielgelände am Ortsrand von Spiegelau, erreichbar mit der Waldbahn, öffentlichen Bussen, den Igel-Bussen (15.5. – 4.11.), dem Pkw und dem Fahrrad. Der Rundwanderweg „Tagpfauenauge“ ist für Kinderwägen und Rollstühle geeignet und führt ca. 1 Stunde durch das Waldspielgelände.
Einkehrmöglichkeit:
Gaststätte „Trossel“ am Eingang zum Waldspielgelände
Toiletten:
Am Spielplatz und auf der Waldwiese
Spielplätze:
Plätze zum Krabbeln, Rutschen, Schaukeln, Klettern oder ganz einfach zum Sandspielen erfreuen besonders die Kleinsten. Wasserspiele begeistern bei heißem Wetter. Auch die traditionelle Nutzung des Waldes kann spielerisch nachvollzogen werden. Eine kleine Triftanlage lädt ein, Holz „zu Tale“ zu transportieren, eine hölzerne Lokomotive erinnert an die Zeit der Waldeisenbahn. Die mitgebrachte Brotzeit kann in Holzhütten eingenommen werden, die einer Glasfabrik nachempfunden wurden. Große Schaukeln, Klettergeräte und eine Seilbahn sind auch eine Attraktion für größere Kinder.
Naturerlebnispfad:
„Natur begreifen mit allen Sinnen“, dazu lädt der zirka zwei Kilometer lange Naturerlebnispfad ein. Auf seinen neun Stationen wird Ihnen der Lebensraum Wald auf sehr vielfältige, ungewöhnliche Weise näher gebracht. So können Sie den Waldklängen lauschen, mit Naturmaterialien musizieren, Pflanzen ertasten und erriechen, Wurzeln in den Himmel wachsen sehen, sich im Baumpavillon ausruhen oder sich im kühlen Aufichtenwald gelegenen Märchenkobel Geschichten erzählen. Bei der Station „Tieren auf der Spur“ können Sie sich mit Tieren im Balancieren, Kriechen, Klettern und im Weitsprung messen und rätseln, welche Tiere wohl an Zapfen und Pflanzen gefressen haben. Beim Durchschreiten eines über zwei Meter hohen „Laubberges“ wird der Frage nachgegangen, wo eigentlich das herabfallende Laub bleibt. Ein großes „Spinnennetz“ demonstriert die vielfältige Vernetztheit des Ökosystems Wald. Dass alles, was die Natur hervorbringt, egal ob Hirsch oder Borkenkäfer, Pilz oder Tanne, Jungwuchs oder Totholz, in einem Nationalpark gleichberechtigt seine Daseinsfunktion hat, macht die Station „Nationalpark-Einsichten“ deutlich. Besorgen Sie sich ein Begleitheft für Kinder, Erwachsene oder Gruppenleiter (je Heft € 1,25) im Hans-Eisenmann-Haus, dem Verkehrsamt Spiegelau, bei Sport und Spiel Neuman oder bei der Gaststätte Trossel am Eingang des Naturerlebnispfades und schon kann das Nationalparkerlebnis losgehen.
Waldwiese:
Neben einer großen Wiese, die zum Herumtoben einlädt, können an einem Tümpel schlüpfende Libellen, Gelbrandkäfer und Frösche beobachtet werden. Eine Hütte bietet Unterschlupf bei Regen. Ein kleines „Amphitheater“ animiert zum Theaterspielen. Für ein Grillfeuer, auf dem Sie selbst mitgebrachtes Grillgut bereiten können, ist Holz beim Grillplatz vorhanden. Gruppen ab 15 Personen müssen sich für die Benutzung im Hans-Eisenmann-Haus voranmelden, Tel: 0049 (0)8558 / 96150.
Bildungseinrichtungen im Nationalpark Bayerischer Wald
Die Informationseinrichtungen sind gleichzeitig auch Bildungs- und Erlebnisstätten mit Ausstellungen, Kino, Erlebnisräumen für Kinder usw. Aber Nationalparkbesucher werden hier auch beraten, wie sie ihren Urlaub in der Nationalparkregion gestalten und die Besuchereinrichtungen abhängig von der Jahreszeit und Witterung nutzen können.
In den Informationseinrichtungen werden aber auch die Natur- und Kulturgeschichte der Region aufbereitet, Künstler präsentiert und spezielle Programme für Kinder angeboten.
Insbesondere das Hans-Eisenmann-Haus, das Haus zur Wildnis und das Waldgeschichtliche Museum liegen an der Schnittstelle zwischen Nationalpark und Region. Diese Einrichtungen sehen sich auch als Bindeglied und bemühen sich gegenüber den auswärtigen Besuchern den Bayerischen Wald zu vermitteln. Aus den Infozentren des Nationalparks sind so Häuser der Region geworden. Die Infostellen sind in das kulturelle Geschehen ihrer Gemeinden integriert.
Die Tier-Freigehege in Neuschönau und in Ludwigsthal sowie das Waldspielgelände in Spiegelau bieten Ihnen ein besonderes Erlebnis.