Waldbaden in Bad Füssing mit Thomas Müller
Die Natur mit allen Sinnen erleben - warum gerade Bäume positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben
Achtsamkeitstrainer Thomas Müller erklärt, warum Waldbaden immer beliebter wird
Mit dem Begriff „Waldbaden“ wird man in den letzten Jahren immer häufiger konfrontiert. Doch was verbirgt sich eigentlich dahinter? Angefangen hat alles in Japan in den 1980er-Jahren. "Shinrin Yoku", wie man es auf Japanisch nennt, soll zahlreiche positive Effekte auf Körper und Geist haben. Auch wir bieten im Wunsch Hotel Mürz seit diesem Jahr Waldbade-Kurse an, die stets regen Anklang finden. Im Interview erklärt unser Achtsamkeitstrainer und Waldführer Thomas Müller, was Waldbaden so besonders macht.
Herr Müller, wie würden Sie Neulingen auf diesem Gebiet das Waldbaden erklären? Wie läuft ein Waldbade-Kurs genau ab?
Ich übersetze Waldbaden immer mit „Eintauchen in die Atmosphäre des Waldes mit allen Sinnen“. Wichtig ist dabei das bewusste Eintauchen im Hier und Jetzt, achtsam und absichtslos. Es ist die Entdeckung der Langsamkeit und auch der Stille inmitten der Natur, umgeben von Bäumen. Es ist weder eine Wanderung noch eine Waldführung, sondern ein meditativer Spaziergang, mit verschiedenen sanften Übungen im Wald. Jedes Waldbaden ist individuell, ich orientiere mich bei jedem Kurs aufs Neue an der Gruppe und am „Gastgeber“ Wald. Es sind stets andere Übungen, auch die Orte, an denen wir in den Wald eintreten sind immer unterschiedlich. Zunächst beginnt man mit einem „meditativen Gehen“, evtl. verbinden wir es mit unserem eigenen Atem und kommen in eine Ruhephase. Man nimmt die Stille und die Langsamkeit bewusst wahr. Danach geht es in den Wald, wo verschiedene Übungen gemacht werden. Beispielsweise ein sog. Bodyscan, um uns mit den Bäumen zu verbinden, eine Entdeckungsübung, eine sanfte Yoga-Übung oder später auch eine Baumbegegnung. Der Abschluss ist meist eine Tee-Zeremonie.
Welche positiven Auswirkungen auf Körper und Geist hat das Waldbaden?
Es gibt eine Vielzahl positiver Auswirkungen auf Körper, Geist und Seele. So sinkt beispielsweise der Blutdruck (bei hohem Blutdruck) oder steigt bei niedrigem. Zudem werden Stresshormone gesenkt, die Stimmung wird verbessert und man schläft besser. Waldbaden hilft bei vielen chronischen Krankheiten und man kann dadurch sogar vermehrt Anti-Krebs-Zellen entwickeln.
Seit wann arbeiten Sie als Wald- und Gesundheitstrainer? Warum finden Sie dieses Feld so spannend?
Seit etwa vier Jahren. Ich bin auch Kursleiter Waldbaden nach Shinrin Yoku, Kursleiter Waldbaden sowie Achtsamkeit im Wald und zudem Wald-, Natur- und Landschaftsführer. Ich liebe es, wenn Menschen überrascht sind von der „Heilkraft des Waldes“. Besonders schön ist es, wenn Menschen dies nicht nur in der Theorie erfahren wollen, sondern mit ihren ganzen Sinnen erleben wollen. Deshalb freue mich immer, wenn nach einem Waldbaden die Gesichter strahlen - was eigentlich immer der Fall ist.
Sie sind ebenfalls als Achtsamkeitstrainer ausgebildet. Was versteht man darunter und wie fließt diese Ausbildung mit ins Waldbaden ein?
Waldbaden beinhaltet viele Dinge der Achtsamkeit. Eine bewusste Aufmerksamkeit ist Achtsamkeit und das wird dann mit Übungen aus der Achtsamkeit kombiniert. Die „Königsklasse“ der Achtsamkeit könnte beispielsweise „barfuß laufen“ sein.
Wer nun auch Lust auf Waldbaden bekommen hat: die aktuellen Termine mit Thomas Müller in Bad Füssing zusammen mit dem Wunsch Hotel Mürz erfahren Sie immer im Veranstaltungskalender auf www.muerz.de oder direkt im Hotel.
Das Interview führte Katharina Krückl
